Hier zeigt sich eine Haltung, die wir - unabhängig von der Geschlechterzugehörigkeit - bei Künstlern aus anderen Kunstlandschaften so direkt und unverblümt kaum kennen. Wir müssen also vermuten, dass sich hier vielleicht eine andere, ebenfalls sehr österreichische Komponente, bildnerisch ausgebildet hat, die wir auch in den Hass- und Selbsthasstiraden Thomas Bernhards literarisch manchmal bis zur Unerträglichkeit begegnen? Und natürlich - möchte man sagen - entstand ja auch die Psychoanalyse Sigmund Freuds nicht irgendwo, sondern in Wien (wo sonst!), obwohl ich den Schweizern ihren Anteil an deren Weiterentwicklung nicht nehmen möchte, auch nicht ihre Vorliebe für den Körper als Medium bildnerischer Auseinandersetzung von Seele und Körper. Aber sie werden mit zugeben, dass es doch einige Unterschiede gibt zwischen den Ausdruckwelten, die sich in den Werken von Ferdinand Hodler, Kuno Amiet, Varlin, Felix Valloton, Louis Soutter, Eva Aeppli, ja auch Franziska Maegert ablesen lassen und denen der benachbarten österreichischen Künstler.